Henry Jacobi auf dem Podium in Italien

Denkwürdiger Sonntag in Italien: Henry Jacobi auf dem WM-Podium

„Ich habe es erst gar nicht verstanden – ich habe es tatsächlich geschafft! Gesamtrang drei und das erste WM Podium. Ich freu mich unglaublich“, so der Kommentar von MSCler Henry Jacobi am vergangenen Sonntag nach dem MXGP von Pietramurata in Norditalien. Nach Superstar Ken Roczen ist Henry erst der zweite deutsche Motocrosser, der in der MX2-Klasse auf dem WM-Podium stand. Und der gesamte MSC Teutschenthal freut sich mit ihm über eine klasse Leistung.

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Nach dem missglückten Wochenende zuvor beim GP in Spanien hatte sich der Thüringer einiges vorgenommen. Das freie Training nutzte der Husqvarna-Pilot noch, um das Fahrwerk und einige Setup-Einstellung zu verbessern. „Ich wollte, dass alles zu hundert Prozent passt“, erklärt Henry. „Deshalb habe ich im freien Training auch keine schnelle Runde zeigen können.“ Doch schon in den ersten Runden des Zeittrainings brannte der Thüringer eine schnelle Runde auf die Strecke, die er kurz vor Schluss des Trainings bestätigen konnte. So eroberte er sich mit Platz fünf eine hervorragende Position für das Qualifikations-Rennen.

Der Start zum Quali-Race lief gut. Auf Position vier liegend ging es in die erste Runde. Der 21-Jährige biss sich ein wenig an dem vor ihm fahrenden Konkurrenten fest. Henrys Erklärung: „Ich versuchte ein wenig Abstand zu halten, um freie Sicht zu bekommen und um mir den Gegner zurecht zu legen. Aber von hinten kamen zwei Fahrer an mir vorbei. Mit dem 6. Startplatz war ich aber sehr zufrieden.“

Platz 2 im ersten Lauf

Dann kamen der Sonntag und der denkwürdige erste Lauf. Mit einem guten Start setze sich der STC Racing Pilot auf Rang zwei hinter den späteren GP-Sieger Jorge Prado. Diesen Platz konnte er auch bis zur 11. Runde halten. Thomas Kjer Olsen drückte aber von hinten und kam vorbei. „Ich wollte taktisch fahren und dachte, besser nichts riskieren und den dritten Platz nach Hause bringen. Aber dann habe ich gesehen, dass ich nicht viel langsamer war und bin an ihm dran geblieben“, so Henry. Durch einen Fehler verlor der Konkurrent an Boden. Henry nutze die Chance und rückte noch einen Platz nach vorn. „Im Ziel war ich Zweiter, ein unfassbares Ergebnis für mich und mein Team.“

Auch der zweite Start gelang dem MSCler mit Platz vier gut. Bereits in Rund zwei hatte er sich sogar noch einen Platz weiter vor erkämpft. „Ich habe aber gemerkt“, so Henry, „dass ich das Tempo der Spitze nicht mitgehen konnte und deshalb habe ich etwas abreißen lassen. Dadurch kamen noch zwei Fahrer an mir vorbei. Aber mit Platz fünf hatte ich mir eine solide Position erarbeitet.“

Sturz ohne Folgen

Doch der übermütige Angriff eines Konkurrenten beendete die lockere Fahrt des ehemaligen Junioren-Weltmeisters. Beide Piloten landeten am Boden. Henry: „Ich verlor ein paar Plätze und war so voll mit Adrenalin, dass ich nur dachte, gib Gas bis zur Ziellinie. Ich habe niemals an das Podium gedacht, ich wollte nur die Punkte mitnehmen. Als man mich im Ziel zur Siegehrung winkte, hatte ich es immer noch nicht begriffen. Von einem WM-Podium habe ich immer geträumt. Ich danke allen, die an mich geglaubt haben.“

GP-Sieger wurde der Spanier Jorge Prado, Zweiter der US-Amerikaner Thomas Covington. WM-Spitzenreiter Pauls Jonass aus Lettland musste sich in Italien mit Rang 5 begnügen. Er führt jedoch weiter die WM-Tabelle an. Henry konnte sich auf Platz 13 verbessern. Bereits am kommenden Wochenende geht es mit dem nächsten Grand Prix in Portugal weiter.

(Teutschenthal, 10.04.2018 / Foto: Eva Szabadi/IXS)