
Eric Jette: Ich will noch viel mehr Erfolg
MSCler Eric Jette holte sich in diesem Jahr den begehrten MX2-Meistertitel in der Landesmeisterschaft von Sachsen-Anhalt. Mit 861 Punkten und dem komfortablen Vorsprung von 153 Zählern auf den Zweitplatzierten Lorris Bollmann sowie weiteren ca. 40 Zählern vor dem Dritten Toni Gottfried wurde es ein ziemlich souveräner Meistertitel. Neun Rennen waren im Jahresverlauf insgesamt zu bestreiten (einige hatten wegen der hohen Sommertemperaturen und daraus folgender Waldbrand-Gefahr abgesagt werden müssen). Fünf Mal stand Eric ganz oben auf dem Treppchen und konnte sich als Sieger feiern lassen. Wir haben Eric nach der offiziellen Meisterfeier, an der er allerdings nicht teilnehmen konnte, ein paar Fragen gestellt:
Hallo Eric, wieso die Meisterfeier ohne Dich?
Eric: Ich bin am Samstag davor mit Kumpels Fahrrad gefahren. Und wie es halt bei „Spielereien“ (wie mein Papa immer sagt sagt) passiert: Ich bin gestürzt und habe mir mein Schlüsselbein, die Elle und Wachstumsknochen im Handgelenk gebrochen. Da der Wachstumsknochen abgebrochen und verschoben war, musste ich abends noch in den OP, wo der Knochen fixiert wurde.
Gab’s denn mittlerweile wenigsten eine Meisterfeier im Hause Jette bzw. mit Deinen Freunden?
Eric: Ja klar! Mit den Sponsoren und ein paar Kumpels haben wir schon eine “kleine” Meisterfeier gemacht.
Du hat den Meistertitel mit ca. 150 Punkten Vorsprung gewonnen. Bist Du so viel besser als die anderen?
Eric: Naja, besser oder schlechter würde ich nicht sagen. Ich war allerdings stark motiviert wegen der letzten Saison, wo ich den Meistertitel kurz vor Ende verschenkte. Das hat mich den ganzen Winter über so sehr geärgert, dass ich sehr sehr sehr viel mit meinem Trainer und vor allem mit meinen Papa trainiert habe. Und was soll ich sagen: Es hat 2018 geklappt.
Ist das eigentlich Dein erster Meistertitel in der Landesmeisterschaft?
Eric: Nee, ich war in jeder Klasse schon mindestens ein Mal Meister oder Vizemeister.
Wenn Du nicht gerade mit dem Ausheilen von Knochenbrüchen beschäftigt wärst, würde Dich die beginnende Supercross-Saison reizen?
Eric: Ja klar, es ist natürlich ein Traum, erfolgreich vor so einer Kulisse zu fahren. Aber leider muss man auch auf das Budget achten, wenn man – wie wir – gerade so eine normale Saison bezahlt kriegt. Da müsste ich noch mehr finanzielle Unterstützung haben, um nicht nur von SX zu träumen.
Was willst Du Dir für 2019 vornehmen? Wäre eine nationale Karriere für Dich von Interesse?
Eric: Natürlich habe ich Überlegungen, die auch Richtung DM und ADAC gehen. Aber diese Pläne bleiben erst mal in der Familie Jette.
Gibt’s eigentlich auch Wünsche, die mal nichts mit MX zu tun haben?
Eric: Ich will unbedingt mal nach Schweden! Zunächst muss ich aber meine Ausbildung abschließen und dann gucken wir, wie es mit dem Thema MX-Karriere aussieht.
Wer ist Dein größter Fan?
Eric: Mein größter Fan ist natürlich mein Papa, aber auch meine Mama – sonst würden sie mich nicht mit allem unterstützen und nicht alles für mich machen
Und was macht Du mit Deinen Pokalen – Vitrinenschrank oder Kellertreppe?
Eric: Die Pokale stehen alle verteilt in Party-Raum. Außer es kommt mal ein ganz großer, der steht dann in meinem Zimmer oder in Wohnzimmer.
Die meisten Motocrosser haben sich ein bestimmtes Motto zugelegt – Du auch?
Eric: Nö, ich habe kein wirkliches Motto. Ich will einfach bei jedem Training und bei jeden Rennen das Beste von mir abrufen und will noch viel mehr Erfolg.
Dafür für Glück, Eric, und zunächst gute Besserung und schnelle Heilung.
(Teutschenthal, 14.11.2018, Interview/Foto: Waterstraat(