
Henry Jacobi: Null Punkte und ein Brummschädel in Frankreich
Die Motocross-WM führte MSCler Henry Jacobi und sein Team STC Racing Husqvarna am vergangenen Wochenende auf den berühmten Zick Zack-Kurs im französischen Saint Jean d’Angely. Die Strecke gehört seit vielen Jahren zum festen Programm der Motocross-WM und der Thüringer kam voller Selbstbewusstsein und Tatendrang nach Frankreich.
Wie schnell der er in dieser Saison unterwegs ist, zeigte sich bereits im MX2-Qualifying am Samstag. Wie von der Tarantel gestochen, stürmte Henry aus dem Gatter und übernahm sofort nach der Startkurve die Führung. Zwar verlor er die Spitze kurze Zeit später an den Amerikaner Thomas Covington, konnte sich aber trotz der hektischen ersten Minuten stabil als Vierter hinter den zwei KTM-Stars Jorge Prado und Pauls Jonass einordnen. Nach einem tollen Rennen erreichte Henry im Ziel als Vierter das bislang bestes Qualifying-Ergebnis seiner bisherigen Karriere und setzte damit ein dickes Achtungszeichen für den Renntag.
Schlammwüste statt Rennstrecke
Doch dann kam der Regen. Über Nacht öffnete der Himmel seine Schleusen über Saint Jean d‘Angely und übertrieb es leider mit der Nässe. Der Track hatte sich am nächsten Morgen in eine Schlammwüste verwandelt. Zwar trocknete die Hartboden-Strecke bei Sonnenschein schnell ab, aber es bildeten sich gefährlich tiefe Rillen, die etlichen Fahrern und leider auch Henry zum Verhängnis wurden.
Der erste Lauf war zunächst ein Spiegelbild der Qualifikation. Henry verpasste nur knapp den Holeshot und musste in der Startrunde sofort den harten Kampf gegen Jorge Prado und Pauls Jonass aufnehmen. Vor allem im intensiven Kampf gegen den WM-Spitzenreiter aus Lettland verlor Henry viel an Energie. Unzählige Male setzte der Thüringer zum Passieren an, doch immer wieder schaffte es der Weltmeister, das zu verhindern. In der Schlussphase fehlte Henry das nötige Quäntchen Glück. Er musste einem überrundeten Fahrer ausweichen, kam von der Ideallinie ab und stürzte in der 13. Runde. Zudem unterlief ihm in der letzten Runde noch ein Sturz. Ende für das Rennen.
Zu Fuß ins Paddock zurück
Im zweiten Lauf kam der 21-Jährige nicht optimal vom Gatter weg. Doch auch solche Situationen kann Henry mittlerweile lösen. Bereits nach drei Runden hatte er sich auf den guten siebenten Platz vorgearbeitet. Doch in Runde 5 ein heftiger Abflug. Leicht angeknockt und zu Fuß kehrte der Pechvogel des Tages in das Paddock zurück.
Null Punkte und ein Brummschädel waren somit das Ergebnis des Ausflugs nach Frankreich. Natürlich kein zufrieden stellendes Ergebnis für Henry. Doch er bleibt optistisch: „Mit dem Speed war ich echt zufrieden. Aber ich fahre ohne Punkte nach Hause nach ein paar schönen harten Crashs. Wir werden nächstes Wochenende wieder zurückkommen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis alles zusammen passt.“
Kommende Woche geht es beim nächsten MXGP nach Bella Italia zum Großen Preis der Lombardei mit der sandigen Strecke in Ottobiano.
Unsere Daumen bleiben gedrückt, Henry!
(Teutschenthal, 12.06.18, Text: PM Team STC Racing, Foto: Foto Credit: Eva Szabadfi/ixs)