Henry Jacobi 2020 beim MXGP in Matteren Basin

Beeindruckender Einstand von Henry Jacobi in die MXGP-WM

WM-Erfahrungen zu haben, ist das eine. Zum ersten Mal in der Königsklasse MXGP zu starten, dann doch noch was anderes. „Na klar war ich aufgeregt“, sagte Henry Jacobi denn auch vor seinem Start am vergangenen Wochenende beim Auftakt zur diesjährigen Motocross-Weltmeisterschaft im englischen Matterley Basin. „Es ist etwas ganz Besonderes, zusammen mit den schnellsten Fahrern der Welt an den Start zu gehen. Ich hoffe, dass ich gut mithalten kann.“

Sturm und Starkregen

Und Henry konnte. Und beeindruckte mit Gesamtrang neun nicht nur sein neues italienischen Yamaha-Team SM Action M.C. Migliori, sondern auch die komplette deutsche Motocross-Fangemeinde. Dabei waren die Voraussetzungen auf der Traditionsstrecke in Südengland wahrlich nicht die besten. Sturm und Starkregen tobten sich über dem Track aus und brachten den Zeitplan des Qualifying-Samstags komplett durcheinander. Die Zusammenlegung von Freiem Training sowie Start- und Zeittraining verlangte von den Fahrern ab Sekunde eins volle Konzentration ab.

Aber unser MSCler kam mit den schwierigen Streckenbedingungen zurecht und fuhr im Quali-Training auf einem sehr guten siebten Platz über die Ziellinie. „Das war ein verrücktes Training und das Feld wurde ganz schön durchgemischt. Viele gute Fahrer rutschten weit hinten in die Startaufstellung“, so Henry, der mit seiner Leistung am Samstag selbst ganz zufrieden war.

Nervös aber zufrieden

Am Rennsonntag zeigte sich der Himmel über England dann besser gelaunt. Dem Thüringer gelang im ersten Rennen ein guter Start und er begann den Lauf auf Rang acht. Zwar büßte er zunächst noch einige Plätze ein. Aber in Runde fünf hatte er sich wieder auf die zehnte Position vorgearbeitet und gab diese bis zur Ziellinie auch nicht mehr ab. Henrys Fazit: „Ich war am Start doch ein wenig nervös. Es war klar, dass ich noch ein paar Plätze an die Konkurrenz abgeben würde. Aber alles in allem war es eine gute Leistung. Ich bin zufrieden.“

Holeshot in Lauf zwei

Dann die Sensation in Lauf zwei. Henry schoss wie eine Rakete aus dem Startgatter und holte sich den Holeshot! Leider kam er aber schon in der ersten Kurve von seiner Linie ab und wurde zu weit rausgetragen. Er fiel auf Position sechs zurück und ließ später weitere Piloten vorbei. „Da die Fahrer hinter mir schneller waren, dachte ich, es wäre klüger, sie ziehen zu lassen. Im Nachhinein hing ich dann aber hinter ihnen fest und kam nicht mehr vorbei.“ Den erneut tollen Rang neun konnte der 23-Jährige aber bis ins Ziel bringen und wird mit dieser Platzierung nun auch im ersten Gesamtklassement der 2020er WM geführt.

„Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es so gut läuft. Aber wir sind alle sehr froh über das Wochenende.“ Dem schließen wir uns an, Henry. Und weiter viel Erfolg für die Rennen am kommenden Wochenende in Valkenswaard.

(Teutschenthal, 4.03.2020, Text/Foto: PM Jacobi)