
Willkommen in unserem Club, Leon Rehberg
Ganz oben auf dem Treppchen stand Leon am späten Sonntagnachmittag. Als bester MX2-Starter aus der Landesmeisterschaft sahnte er durch zwei Top-Rennen die volle Punktezahl von 100 Zählern für die Meisterschaftswertung von Sachsen-Anhalt ab. Als Fahrer vom MSC Bismark kündigte Streckensprechen Gerhard Nicklisch ihn da noch an. Die Gemeinde Bismark in der Altmark ist der Heimatort von Leon Rehberg. Doch fortan kann die Anmoderation auch lauten „… vom MSC Teutschenthal“, denn Leon ist seit einem Monat MSCler. „Meine Schwester hat mich angemeldet, weil der Club einer der besten in Deutschland ist“, sagt Leon (ohne Beeinflussung!). Seine Schwester ist übrigens niemand Geringeres als Motocrosserin Antonie Jubert.
Den Tagessieg in der MX2-Klasse hatte sich Leon für Teutschenthal fest vorgenommen. Und er hat ihn sich geholt, auch wenn er in den Rennen seinen beiden Neu-Klubkameraden Noah Ludwig und (einmal) Oliver Sczeponek der Vortritt am Zielsprung lassen musste. Mit der Performance am Vortrag in der MX1 war der junge Altmärker allerdings nicht ganz zufrieden. „Die Starts waren nicht berauschend“, resümiert Leon selbstkritisch. „Und sich mit einer 125ccm-Maschine in dem Fahrerfeld zu behaupten, war auch nicht ganz leicht.“ Dennoch erreichte er Platz sieben im MX1-Tagesklassement – sicher ein gutes „Training“ für die Klasse am Sonntag, die er beim Auftakt zur Landesmeisterschaft in diesem Jahr im April in Stendal schon einmal gewonnen hat.
Doch der Fokus des Schülers, der Ken Roczen als Vorbild nennt, ist längst ein nationaler. In der Deutschen Meisterschaft 125ccm peilt er das Podium an. 24 Punkte fehlen aktuell auf den Drittplatzierten. Doch die Konkurrenz ist stark und aktuell Dritter ein gewisser Noah Ludwig. Zwei Rennen gibt es noch. An der Spitze übrigens mit Laurenz Falke noch ein MSCler.
Auch in der neuen 125er Klasse der ADAC MX Masters ist Leon unterwegs, der für das Team KTM Motorrad Bauerschmidt fährt. „Die ersten Rennen waren nicht so gut, aber zuletzt in Möggers war ich im zweiten Lauf immerhin schon Vierter“, so Leon, der im Gesamtklassement auf Rang elf geführt wird und unbedingt noch in die Top-10 will. Auch in der europäischen EM125 hat sich der Zehntklässler schon mal ausprobiert, im Rahmen des WM-Laufes im TALKESSEL. Allerdings hat’s da noch nicht für die Qualifikation gereicht.
Der 16-Jährige kommt also schon ganz schön rum. Fast an jedem Wochenende gibt er auf einer Rennstrecke Gas. „35 Rennen waren es im vergangenen Jahr“, erzählt Leon, der vieles seinem Sport unterordnet. Auch die Berufswahl, die nach seinem letzten Schuljahr ansteht. Eine Ausbildung als Sozialassistent soll es voraussichtlich werden, „weil dann nur vormittags Berufsschule ist und nachmittags Zeit zu trainieren“, so die klare Planung des Neu-MSClers, der für sich festgelegt hat: „Motocross ist meine Priorität Nummer eins. Das ist mein Leben!“
Willkommen in unserem Club, Leon.
(Teutschenthal, 30.08.2018, Text/Foto: Waterstraat)