
Oliver Sczeponek: Das erste Jahr in der MX2-DM
Letzten Samstag war im TALKESSEL auch ein junger, ambitionierter MSC-Fahrer auf der Strecke zum Training, der bereits in nationalen Serien startet: Oliver Sczeponek. Eine gute Gelegenheit, mit ihm mal ins Gespräch zu kommen:
Mit Motocross-Genen aufgewachsen
Oliver ist 19 und im Städtchen Landsberg östlich von Halle (Saale) zu Hause. Wie bei so vielen in der Szene wurde ihm Motocross-Gene mit in die Wiege gelegt. „Mein Opa ist schon gefahren und auch mein Vater“, erzählt Olli. „Und wenn man von klein auf immer mit dabei ist, liegt es eben nahe, dass man irgendwann selbst Motocross fahren will.“ Das gilt übrigens für alle Mitglieder der Familie Sczeponek, scheint es. Denn auch die zehnjährige Schwester Pauline sitzt längst auf einem MX-Bike und gibt Gas.
„Ich will von Rennen zu Rennen besser werden“
Oliver ist in diesem Jahr zum ersten Mal in der MX2-DM unterwegs. Auf diese Serie und den ADAC MX Youngster Cup ist seine volle Konzentration gerichtet. Wenn es die Zeit ermöglicht, wie zuletzt in Ballenstedt, darf es zu Trainingszwecken auch noch die Landesmeisterschaft von Sachsen-Anhalt sein. Schließlich schleppt der 19-Jährige vom Team „Classic Oil / SHR Motorsports / Baggerpaul“ noch die Nachwehen einer schweren Verletzung mit sich herum. Die ließen beim Auftakt zur MX2-DM in Reutlingen denn auch keinerlei Punkteausbeute zu. „Doch mit dem zweiten DM-Lauf in Pflückuff war ich dann schon ganz zufrieden“, so Olli. Zehn Punkte nahm er mit nach Hause. „Von Rennen zu Rennen besser werden und konstant in die Top-10 kommen“, lautet sein Ziel.
Für den Youngster-Cup der ADAC MX Masters-Serie ist das (noch) Illusion. Dort gilt es zunächst, die Qualifikation zu schaffen und in die Wertungsläufe zu kommen. Davon war der MSCler bei den ersten beiden Rennen dieser Saison noch einige Platzierungen entfernt. „Beim Auftakt in Fürstlich-Drehna war ich sehr aufgeregt und zuletzt in Mölln waren das ganz komische Streckenbedingungen“, blickt der KTM-Pilot zurück und freut sich zugleich auf die nächsten Rennen: „Was jetzt kommt, müsste mir liegen.“
Zweites Standbein: Grundschullehrer
Über die Frage, ob er sich eine Profi-Karriere als Motocrosser vorstellen kann, muss Oliver nicht groß nachdenken. „Klar wäre eine Profi-Kariere schön, aber auch ein zweites Standbein ist wichtig, denn nach der Karriere kann eigentlich niemand vom Motocross leben.“ Die Worte kommen überlegt und überzeugend. Scheinbar wurde das Thema in der Familie Sczeponek schon ausführlich besprochen. Grundschullehrer für Sport, Mathe und Deutsch soll Ollis zweites Standbein sein. Gerade hat er ein Jahr im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in einer Grundschule verbracht und in den Beruf hineingeschnuppert. Im Herbst nun soll das Studium beginnen.
Zeitlich ist da die Deutsche Meisterschaft in der MX2 gerade vorüber. Die Serie endet Mitte September im sächsischen Thurm. Bis dahin will der smarte Motocrosser noch einige Punkte für eine gute Gesamtwertung sammeln. Und wir werden es verfolgen.
Viel Erfolg bei deinen Starts, Oliver.
(TEUTSCHENTHAL, 14.06.2018, Text: Karola Waterstraat, Fotos: Team, Waterstraat)