Karsten Schneider vor dem TALKESSEL, dem Versuchsfeld für seine elektronische Lichtsignale

Weltpremiere für elektronische Lichtsignale im Motocross

Weltpremiere am kommenden Wochenende im Talkessel. Ab sofort schwenken Streckenposten nicht mehr nur Flaggen. Sie drücken auch Knöpfchen und sorgen damit für passende Leuchtsignale. Vergleichbar Motorrad- oder Autorennen auf Asphalt wird in Teutschenthal zum ersten Mal ein Lichtsystem im Einsatz sein. Es sind quasi elektronische Flaggen, die bei Bedarf auf Blau, Gelb oder Rot/Weiß geschaltet werden.

Initiator ist Karsten Schneider, der Clerk of Course beim Deutschland-Grand-Prix am kommenden Wochenende. Er hat sich das System ausgedacht, der FIM vorgestellt, ist auf Interesse und Zustimmung gestoßen. Und als deutscher Sportkommissar mit internationaler Superlizenz hat er drauf bestanden, dass dieses System zum ersten Mal auch beim deutschen WM-Lauf zum Einsatz kommt. „Mir ist es wichtig, dass dadurch die Sicherheit der Streckenposten erhöht wird. Sie müssen nicht mehr so dicht an der Strecke stehen, was natürlich auch für die Fahrer von Vorteil ist“, erklärt Karsten, der übrigens aus dem erzgebirgischen Schneeberg kommt und als Hobby-Motocrosser eigene Erfahrungen als Fahrer einbringen kann.

Karsten ist beim MXGP am Wochenende für den gesamten sportlichen Ablauf zuständig. Er checkt die Bedingungen auf der Strecke, teilt das medizinische Personal ein, sorgt für einen reibungslosen Ablauf von Trainings und Rennen und spricht auch Strafen für Fahrer aus, wenn dies notwendig ist. Kurz: Der 36-Jährige ist der Mann, bei dem alles Sportliche zusammenläuft. Und dazu gehört auch das reibungslose Agieren bei den Streckenposten. Am Freitagabend wird er die Streckencrew in das neue System einweisen. Die Zeit der Flaggen geht damit zu Ende? „Wenn dieses System in das offizielle Regelwerk aufgenommen wird“, so Karsten, „werden die Flaggen überflüssig sein. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Bei der WM in Teutschenthal werden sie noch mit ausgegeben“.

(Teutschenthal, 17.05.2017)