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(Fast) alle Zutaten beisammen

Die Top-Favoriten für den LIQUI MOLY MXGP of Germany

In Kegums in Lettland fand am vergangenen Wochenende der letzte Motocross Grand Prix vor jenem am 10. und 11. Juni im legendären Teutschenthaler Talkessel statt. Positiv war dabei auch, dass die Verletzten-Liste nicht länger geworden ist und somit die edelsten Zutaten für den deutschen Lauf zur Motocross-Weltmeisterschaft 2023 beisammen sind.

Als Top-Favorit in der Top-Klasse MXGP gilt nicht erst seit seinem Hattrick in Kegums der fünffache Weltmeister (2012, 2013, 2016 MX2; 2018 und 2021 MXGP) Jeffrey  Herlings. Der Niederländer gewann am Samstag das Qualifikationsrennen sowie tags darauf beide für den GP-Sieg relevanten (Haupt-)Rennen. Es war der 103. Grand-Prix-Sieg des 28-Jährigen, der diesbezüglich inzwischen alleiniger Rekordhalter ist und diese Marke beim LIQUI MOLY MXGP of Germany weiter ausbauen möchte. Zudem trachtet „The Bullet“ nach der Tabellenführung, denn die hat der KTM-Werkspilot nach seinem Verletzungsjahr 2022 und teilweise unkonstanten Ergebnissen bisher in diesem Jahr, trotz mittlerweile vier Saisonsiegen, aktuell nicht inne.

Der Überflieger Jeffrey Herlings kommt mit tollen Erfolgen im Rücken nach Teutschenthal

So ist der Holeshot-König Jorge Prado aus dem gleichen Teamzelt, allerdings mit einer GasGas unterm Hintern, derjenige, der in der WM-Tabelle den Platz an der Sonne genießt. Aber 15 Punkte Vorsprung des 22-jährigen Spaniers sind angesichts der 60 pro Wochenende zu vergebenden Zähler alles andere als ein beruhigendes Polster. Ungeachtet dessen wird er alles daran setzen, seinen zwei Weltmeistertiteln in der „kleinen“ WM-Klasse MX2 (2018 und 2019) mindestens einen in der großen Klasse hinzuzufügen. Auf Dauer werden dazu aber viele vordere Heat-Platzierungen nicht reichen. Dazu sollte er zu seinem bisher einen Saisonsieg schon noch den einen oder anderen nachlegen.

Schnellstarter Jorge Prado ist der aktuelle Tabellenführer in der MXGP

Auf Tabellenrang drei liegt derzeit der 31-jährige Ex-Weltmeister Romain Febvre aus Frankreich, wenngleich der Kawasaki-Speerspitze in diesem Jahr noch kein GP-Sieg gelungen ist.

Romain Febvre befindet sich in Lauerstellung

Ihm folgen im aktuellen Ranking der spanische Honda-Werksfahrer Ruben Fernandez und der Schweizer Yamaha-Treiber Jeremy Seewer, die beide zumindest schon einen GP-Sieg 2023 auf dem Konto haben und es bei diesem nicht belassen wollen. Ruben Fernandez ist auf Grund der Langzeitverletzung des Vorjahres-Champions Tim Gajser aus Slowenien in die Rolle des Nummer-1-Fahrers geschlüpft und füllt diese recht gut aus.

In der MX2 der maximal 23-Jährigen geht es wieder einmal ziemlich drunter und drüber. Zunächst dominierte der dreifache Vize-Weltmeister Jago Geerts die Klasse und war auf einem guten Weg, sich in diesem Jahr endlich die Krone aufzusetzen. Doch dann kassierte der Yamaha-Pilot ebenfalls mit einer Verletzung den nächsten Nackenschlag in seiner Karriere.

Ein ähnliches Schicksal ereilte fast zeitgleich unseren einzigen deutschen Permanent-Starter Simon Längenfelder. Nach seinem Sieg beim sechsten Saisonlauf in Spanien zog sich der GasGas-Werkspilot beim Training eine Unterarmverletzung zu und ist vorerst ebenfalls außer Gefecht.

Nachdem Jago Geerts´ Punktevorsprung aufgebraucht war, übernahm am vergangenen Samstag nach dem Qualifying-Rennen Simon Längenfelders indirekter Teamkollege, der Italiener Andrea Adamo auf KTM, die Tabellenspitze. Diese musste er aber am Folgetag gleich wieder an den Doppelsieger vom Sonntag, den Husqvarna-Fahrer Kay de Wolf, abgeben.

Kay de Wolf ist der WM-Führende in der MX2

Als derzeit Gesamtdritter kommt der Franzose Thibault Benistant vom Yamaha-Werksteam in Schlagdistanz zu den beiden zuvor genannten Akteuren zur deutschen WM-Runde, sodass auch hier Spannung garantiert ist.

Zudem ist der bisher überaus erfreulich verlaufene Kartenvorverkauf ein Garant für ein volles Haus und eine gewohnt fantastische Stimmung im Teutschenthaler Talkessel. Dieser wird am Samstag bereits ab 7:15 Uhr bei den ersten Trainings zu brodeln beginnen und dürfte am Sonntagnachmittag bei den kompakt gehaltenen Wertungsläufen der MX2 (ab 13:15 und 16:10 Uhr) und MXGP (ab 14:15 und 17:10 Uhr) endgültig überkochen. Wer mitfiebern möchte, kann ebenfalls noch den Vorverkauf nutzen bzw. ist auch an den Tageskassen gern gesehen.